Buchseilschaft: Angesagtes Textgebirge
Platon
Siebter Brief
Im April 2024 kündigte ich u.a. auf Instagram die Veranstaltungsreihe „Die philosophische Wahlkabine – Wählerertüchtigung im Superwahljahr“ an. Ein Kommentator merkte an, dass sich Philosophen von der Politik gefälligst fernhalten sollten. Platon hatte vor über 2500 Jahren keinen Zugriff auf digitale Plattformen. Er musste sich selbst vor den Untiefen der Politik warnen, um sich wenig später mit den Worten „jetzt oder nie müsse man den Versuch machen“ umzustimmen. Insgesamt fuhr er dreimal nach Sizilien, um als Berater eines Tyrannen philosophisch inspirierten Grundgesetzen zum Durchbruch zu verhelfen – vergeblich. Sein siebter Brief erzählt uns in fast literarischer Form davon. Wir erfahren hier lebenspraktisches Weltwissen und kommen in den Genuss bemerkenswerter philosophischer Erkenntnisse.
Termine:
• Sa, 11. Okt um 20:15 Uhr: Die politischen Ambitionen des jungen Platon, wie sie unterwegs verloren gingen und wodurch sie im gesetzten Alter wiederkehrten (S. 1-6)
• Sa, 25. Okt um 20:15 Uhr: Der zweite Besuch Platons in Syrakus. Analogie zur ärztlichen Kunst, vom Gebot der Zwangsfreiheit und den Grundlagen der politischen Kunstfertigkeit (S. 6-12)
• Sa, 8. Nov um 20:15 Uhr: Der dritte Besuch Platons in Syrakus. Voraussetzungen, um gute Politik zu machen, grundlegende philosophische Verhaltensweisen und die beiden Grundfehler. Erkenntnisstufen, Kritik an der Schriftkultur - ihre famose Erklärung und die Implikationen. (S. 12-20)
• Sa, 22. Nov um 20:15 Uhr: Unzulängliche Gründe des Aufschreibens. Hypothesen über Dionysius als Autor. Analyse des dritten Besuchs Platons in Syrakus und die spannende Schilderung wie er da wieder herauskam. Warnung an gute und weniger gute Revolutionäre und Kriegstreiber. (S. 20-27)
Vorkenntnisse als Mensch und eine Prise Strebeethik qualifizieren zur Teilnahme. Anmeldung per Mail an
Kosten: 10€ pro Abend oder 30€ für die Reihe.
Methoden: Selbstständige Lektüre des Texts in kleinen Portionen. Wir treffen uns im modern gewordenen virtuellen Raum auf Zoom für rund eine Stunde, um gemeinsam nachzusehen, ob das Lesen des Texts unser Leben irgendwie zum Schwingen gebracht hat, beziehungsweise untersuchen das „taube“ Gestein des Unverständigen, ob es nicht doch noch resonant gemacht werden kann und zum Erlebnis eines „Aha“ mutiert.
Das angesagte Textgebirge ab März 2026 steht noch nicht fest. Wenn sie Vorschläge haben oder sich anmelden wollen, nehmen sie bitte mit mir
Bisherige Gipfelerlebnisse:
- Horkheimer, Fromm, Marcuse u.a.: Studien über Autorität und Familie
- Arthur Schopenhauer: Aphorismen zur Lebensweisheit
- Platon: Der Staatsmann
- Heiner Hastedt (Hrsg.): Was ist Bildung? Eine Textanthologie
- Platon: Phaidros
