Veranstaltungsarchiv
Jän-Mrz 2022
Philosophie der Vision - Detoxing für Utopisten und visionslose Menschen
Mitten im Lebendigen hallt der Startschuss für die Verwandlung und Weiterentwicklung des einzelnen Menschen. Der echte gesellschaftliche Fortschritt beginnt jedoch dort, wo Menschen gemeinsam Zeit miteinander verbringen, um einen Konsens über wichtige Werte zu suchen und sich Wege dorthin erarbeiten. Die Ouvertüre für reale Utopien ist der Dialog über sinnhafte Ziele.
Weil die vertraute Welt scheinbar aus den Fugen gerät, gleichzeitig jedoch Gott als brennender und wegweisender Dornbusch nicht mehr in Erscheinung tritt, Propheten als entbehrliche Mangelware gelten und der politischen Elite nichts mehr konstruktives zugetraut wird, feiert die halbe Welt ganzjährig Ostern und begibt sich auf die Suche nach Visionen. Und manche erträumen sich – wie kann es bei einem Traum anders sein – singuläre Fluchtmöglichkeiten.
Jeder der lebendig geblieben ist, sehnt sich nach dem Unerreichbaren und eigentlich sind Menschen dazu fähig, selbstständig und kooperativ eine bessere Zukunft zu erschaffen. Damit man aus dem Jargon des Eigentlichen ausbrechen und selbstbewusster zu Tat und Tatsachen schreiten kann, wird das Studium von philosophisch inspiriertem Kartenmaterial für Visionär:innen und solche, die es werden wollen, empfohlen:
Teil 1: Entstehung von Visionen – Do, 19.1.2023 von 19:30-21:30 Uhr
Was eine Vision ist und warum Menschen sie nötig haben. Ursachen der Visionslosigkeit und warum die Aussichten für visionslose Menschen trüb sind.
Teil 2: Beschreibungen realisierter Utopien – Do, 16.2.2023 von 19:30-21:30 Uhr
Jede vernünftige Zukunftsheuristik kann nur eine Quelle haben: die Vergangenheit. Monte Verita, Levittown, Auroville etc.
Teil 3: Gründe des Scheiterns und jene des Gelingens – Do, 16.3. von 19:30-21:30 Uhr
Gut abgehängte, gescheiterte Utopien sind ein produktiver Beitrag zur Zukunft der Menschheit.
Impulsvorträge lösen sich mit Diskussionen, das gemeinsame Lesen kürzerer Textpassagen, mit dem Besprechen offener Fragen ab. Am Ende gibt es Gesprächsmöglichkeiten, begleitet von Snacks und Getränken.
Als Einstimmung auf die Veranstaltungsreihe „Philosophie der Vision“ empfehle ich den Podcast „Was ist eine Vision?“ und den Artikel „Utopos – Land, umzingelt vom Übel“.
Literatur:
Arendt, Hannah (2019/1958). Vita activa oder vom tätigen Leben. München
Graeber, David und Wengrow, David (2022). Anfänge. Eine neue Geschichte der Menschheit. Stuttgart
Pelluchon, Corine (2020). Wovon wir leben. Eine Philosophie der Ernährung und der Umwelt. Darmstadt
Selke, Stefan (2022). Wunschland. Von irdischen Utopien zu Weltraumkolonien – eine Reise in die Zukunft unserer Gesellschaft. Berlin