Philosophische Beratungsgruppe
Eine Philosophische Beratungsgruppe ist eine Alternative zu Gruppenpsychotherapie und legt Wert auf die kollektive Vernunft. Die von dieser Vernunft errichteten Dämme sollten in der Lage sein, gewaltigen Fluten bis hin zu emotionalen Tsunamis standzuhalten. Die Vernunft muss die Wucht der Affekte bremsen, sodass ein Klärbecken entsteht, in dem die wilden Gefühle geklärt und erklärt werden können.
Die vom Denken errichteten Dämme müssen wieder planiert werden, nachdem die Überschwemmungsgefahr gebannt ist. Oder noch besser; es sollten mobile Dämme sein, die wieder abgebaut und verstaut werden, denn:
"Bekommt das Denken Angst vor seiner eigenen Courage, so flüchtet es in die Methode." (Hans Kudszus)
Die Weisheit braucht keine Gedankendämme, denn sie ist die weite Landschaft, die Flutwellen jederzeit aufnehmen kann. Teilnahmevoraussetzung ist alltagstaugliche psychische und mentale Stabilität. Die Philosophische Beratungsgruppe kann kein Ersatz für tatsächlich indizierte Psychotherapie oder psychiatrische Behandlung sein.
Therapeutischer Prozess
Gefühle sind der Brennstoff mit dem der kühle Raum des Denkens behaglich wird. In der Atmosphäre der Gruppe werden Gefühle hervorgerufen und es liegt an an der Gruppe sie anschließend zu verstehen, denn ein philosophisches Problem hat nach Ludwig Wittgenstein die Form: "Ich kenne mich nicht aus."
"Die Ergebnisse der Philosophie sind die Entdeckung irgendeines schlichten Unsinns und Beulen, die sich der Verstand beim Anrennen an die Grenze der Sprache geholt hat. Dieses Verfangen in unseren Regeln ist, was wir verstehen, d.h. übersehen wollen." (Wittgenstein)
Die Menschen – im Allgemeinen und auch in einer Gruppenpsychotherapie – sind getrieben von ihrer Neugier, ihrer Lust nach Enthüllung und Sensation. Sie stürzen sich und andere in immer tiefere Abgründe und vernachlässigen die Reflexion über den ersten Abgrund:
"Alles gackert, aber wer will noch still auf dem Nest sitzen und Eier brüten?" (Nietzsche)
In einer Philosophischen Beratungsgruppe wird das Brüten kultiviert.
Rahmenbedingungen
Es gilt die umfassende Buber‘sche Ich-Du-Beziehung, die auch die Gruppenleitung einschließt. Mit einer Besonderheit: Der der Raum des Denkens des Gruppenleiters muss sich einhüllen, darf nur semipermeabel gegenüber den eigenen wie den Gefühlen der Teilnehmer sein. Der Gruppenleiter muss die sich aus den Gefühlen ergebenden Fragen "behandeln wie ein Krankheit" und braucht daher diese Schutzkleidung.
Die Gruppengröße liegt zwischen fünf und zehn Personen und die Philosophische Beratungsgruppe trifft sich in wöchentlicher Frequenz. Die Dauer ist mit einem Jahr befristet, denn die drängendsten individuellen Probleme werden mit wachsendem Eifer bearbeitet, je näher der Endtermin rückt.
Ich leite die Gruppe gemeinsam mit Dr. Robert Schwarz (Philosoph und Lebensberater) und sie trifft sich wöchentlich in 1140 Wien. Kontaktieren sie mich einfach telefonisch unter 0680 5010 334 oder schreiben sie ein Mail (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!), wenn sie Fragen oder Interesse an der Teilnahme haben.